Grundrechte-Arena – Ein Schulprojekttag über Demokratie und Grundrechte

Wie weit reicht eigentlich Meinungsfreiheit? Mit Fokus auf diese Frage öffneten Helge Eikelmann und Marcus Kiesel, Vertreter des Vereins die „politiksprecher e.V.„, am Donnerstag, dem 04. April 2019 den Schülerinnen und Schülern der PoWi-Leistungskurse der Q-Phase ihren Vortrag und die anschließende Diskussion, die auch die Themen Social Media, Religionsfreiheit und die DDR aufgriff. Anwesend waren neben den Moderatoren noch Nadja Erb, eine Journalistin der Frankfurter Rundschau, Adem Hasanovic, Imam der Goethe-Universität Frankfurt, und Wolfgang Thüne, Oylmpia-Turnsportler aus der ehemaligen DDR.

Die Veranstaltung wurde in drei Themenblöcke gegliedert. Der erste Programmpunkt drehte sich vor allem um Meinungs- und Pressefreiheit. Zusätzlich stand das berüchtigte Thema Fake News im Zentrum.

Zu Beginn konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Meinung zu kritischen Aussagen teilen. Dabei wurde neben Katzenvideos ebenso Ausländer- und Religionsfeindlichkeit aufgegriffen. Anschließend stellte Eikelmann die Frage, wie sich Meinungsfreiheit definieren lässt und wo deren Grenzen liegt. Die Antworten waren vielfältig. Die Runde lebte auf und antwortete vor allem mit dem Begriff Moral.
Nach dem Meinungsaustausch rückte der Journalismus und somit auch die Pressefreiheit in den Vordergrund. Anfangs sollten Schülerinnen und Schüler zwischen Fake News und wahren Nachrichten anhand von verschiedenen Bildern unterscheiden. Darauffolgend hielt die Journalistin Nadja Erb einen kurzen, auf diese Themen spezialisierten, Vortrag. Sie berichtete, dass die Digitalisierung den Journalismus verändere. Daher seien beispielsweise Politiker heutzutage nicht dazu mehr gezwungen eine aufwändige Pressemitteilung per Post herauszugeben. Mittlerweile reiche eine Tastatur und Twitter.

Im zweiten Teil, bekamen wir die Möglichkeit mit Adem Hasanovic (studierter Islamwissenschaftler) einen Dialog zu führen. Er erzählte von seiner Schulzeit, die sehr geprägt vom muslimischen Glauben war. Außerdem ging es um seine Ausbildung und Arbeit als Imam (Vorsteher einer muslimischen Gemeinde).
So bekamen wir einen Einblick in kulturelle und religiöse Probleme, denen sich gläubige Jugendliche stellen müssen sowie Lösungen, die dann gefunden werden müssen um Religions- und individuelle Freiheit zu verbinden.

Im letzten Teil des Projekttages wurde das Thema individuelle Freiheit noch einmal aufgegriffen. Um einen tiefgehenden Eindruck und einen Vergleich zu bekommen, erzählte Wolfgang Thüne (Olympia-Sportler) von seinem Leben und seiner Sportkarriere in der DDR.
Dabei thematisierte er die positiven Seiten, ebenso wie die negativen Seiten der DDR. Er berichtete uns ausgiebig von seiner frühen Förderung, durch die er früh erfolgreich wurde und sogar 1972 Bronze bei den Olympischen Spielen in München gewann. Auch erzählte er vom privilegierten Leben der Sportler in der DDR. Es wurde auch deutlich, wie sehr die DDR ihre Bürger unterdrückte und gerade die Sportler Unmögliches leisten mussten. Die dauerhafte Beobachtung und der Erfolgsdruck, brachten Thüne dazu, in den Westen zu fliehen.
Nachdem wir ausgiebig Fragen gestellt hatten und auch nach der Veranstaltung noch einige Schüler mit Wolfgang Thüne ins Gespräch kamen, endete der Projekttag mit vielen neuen Eindrücken für uns. Es war ein lehrreicher und spannender Tag, der Demokratie und Freiheit in den Fokus stellte und uns gezeigt hat, wie wichtig Freiheit ist und wie wichtig es ist, sich für diese sich einzusetzen!

April 2019 – Jennifer Toebe und Alina Niebuhr

für die PoWi-Leistungskurse von Frau Buth und Herrn Klein