Politik LK (Q1) im Landgericht Darmstadt
Der Politik LK (Lehrkraft: Herr Kremke) des Jahrgangs 12 (Q1) hat in der Projektwoche das Landgericht Darmstadt besucht. Hier berichten die Schülerinnen des Kurses:
Begonnen hat der Besuch des Gerichts, nach Ankunft und Kontrolle, damit, dass der Präsident des Gerichtes sich vor der Verhandlung Zeit genommen hat, um unserer Fragen zu beantworten und uns zu erklären, wie einige Vorgänge am Gericht ablaufen. Das war sehr aufschlussreich. Vor der Verhandlung hat er uns auch aus seinem persönlichen Werdegang berichtet und Tipps gegeben, falls man später in seinem Berufsleben eine juristische Richtung einschlagen möchte.
Der Besuch einer Verhandlung schließlich war spannend und interessant. Die Verhandlung begann damit das der Staatsanwalt, der Verteidiger, der Anwalt des Angeklagten sowie der Richter und seine zwei Beisitzende in den Gerichtssaal gekommen sind. Dann kam der Angeklagte herein. Uns wurde vorab schon mitgeteilt, dass er auf seine Anklage von einem Betäubungsmittelverstoß hin Ersttäter war. Zuerst wurde der Angeklagte mit Hilfe einer Dolmetscherin befragt. Dieser gab das Vergehen zu und entschuldigte sich für seine Taten und man konnte merken, dass er versuchen will sich zu ändern, auch durch die Unterstützung seiner Eltern, die sich auch im Publikum befanden. Somit fiel die Befragung der Zeugen weg. Nach einiger Beratung zwischen Staatsanwalt, Anwälten und Richter kam es zu den Abschlussplädoyers, welche durchaus Einigkeit zwischen Staatsanwaltschaft und Anwälten deutlich machte. Daraufhin berieten sich der Richter und seine zwei Schöffen in einem separaten Raum über das Urteil für den Angeklagten, was wenig später verkündet wurde.
Interessant zu sehen war die unterschwellige Kommunikation der einzelnen Verhandlungsteilnehmer z.B. der der Mutter oder des Angeklagten selbst, da dieser den Eindruck machte Reue zu zeigen.
Nach der Verhandlung nahm sich der Staatsanwalt sowie der Präsident Zeit Fragen zu beantworten oder uns aus ihrer beruflichen Perspektive und Erlebnissen zu erzählen. Von beiden wurde aus dem Alltag und von einigen Fällen- natürlich anonymisiert – berichtet. Der Richter zeigte uns dann speziell für Kinder eingerichtete Räume, welche weniger angsteinflößend sein sollen, indem Richter Kinder in einer kindgerechten Umgebung Fragen stellen können.
Zum Schluss hatten wir die Möglichkeit uns in einer echten Gefängniszelle umzuschauen, was abschreckend wirkte. Ein interessantes Detail zu den Gefängniszellen ist, dass außerhalb des Gebäudes, genau über dem wo sich die Zellen befinden, Säulen mit den Artikeln des Grundgesetztes sind– die Arkade der Grundrechte. Dies soll symbolisieren, dass obwohl sich die Angeklagten in einer Zelle befinden ihnen ihre Grundrechte nicht weggenommen werden.
Von: Virginia Nardelli, Medina Greve Delgado, Sabiha Khan, Jasmina Klaumünzer, Simon Kremke