25.06.2024: Unser WP-Kurs „Gegen das Vergessen“ unternahm eine Exkursion zur ehemaligen Großmarkthalle in Frankfurt, die heute auf dem Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt. Wir hatten uns schon während des Schuljahres mit dem System der Konzentrations- und Vernichtungslager sowie mit Menschen beschäftigt, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet worden waren.

Wir kamen am Abendgymnasium Frankfurt an und bereiteten uns auf den Workshop in der ehemaligen Großmarkthalle vor, indem wir zunächst ein Meinungsmeter machten. Dort besprachen wir verschiedene Aussagen der Workshopleiterin Frau Martini und sagten unsere Meinung dazu. Wir sollten uns hierbei im Raum verteilen, je nachdem, ob wir der Aussage zustimmten, neutral waren oder sie ablehnten. Anschließend erarbeiteten wir uns Begriffe wie „Nationalsozialismus“, „Deportation“ und „Konzentrationslager“, um die folgenden Aufgaben besser bearbeiten zu können.

Auch wurden wir über den sogenannten „Raubmord“ informiert, der an den Juden begangen wurde. Ein Raubmord verlief so: Die Juden, die mit der Deportation in Konzentrations- und Vernichtungslager dem Tod geweiht waren, wurden vom NS-Staat beraubt, indem ihnen alle Möbel und Wertgegenstände weggenommen wurden. Der NS-Staat profitierte dann als Verkäufer und die einfachen Bürger durch den Kauf der geraubten Gegenstände oder Wohnungen der Juden. Auch Bürger Frankfurts zeigten bei den Nazis Juden an, um günstig an deren Wohnungen zu kommen.

Nach zwei Stunden gingen wir zum EZB-Gelände, auf dem sich die ehemalige Großmarkthalle befindet, in deren Keller die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger Frankfurts und Umgebung, die deportiert worden waren, auf den Abtransport in die KZ warteten. Nachdem wir im Keller angekommen waren, wurden uns die verschiedenen Stationen erklärt, die die Menschen dort durchlaufen mussten. So mussten sie ihre Fahrkarten für die Deportation selbst kaufen und sie wurden registriert, verhört und teilweise gefoltert und misshandelt. Heute finden sich in diesem Keller Zitate von Überlebenden. An der Wand der Großmarkthalle befindet sich eine Gedenktafel mit allen Deportationen, die von Frankfurt aus begannen.

Es war sehr spannend, einen Ort zu besuchen, an dem so etwas passiert ist. Am Ende sahen wir noch eine Gedenkstätte, die an die Zugschienen erinnert, die an der EZB verliefen. Wenn wir Fragen hatten, konnte uns Frau Martini diese beantworten. Wir empfehlen diese Exkursion sehr weiter!

(Bericht des WP-Kurses)